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Channel: Leonie Löwenherz
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I'M MOVING #4

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Dienstag, 10. Dezember 2013
Liebes Tagebuch,

die erste Nacht in den eigenen vier Wänden ist vorbei und ich habe weder ins Bett gepieselt, noch habe ich die mir netterweise zugeschickte Bibi Blocksberg-Kassette gebraucht oder mir ein Fleischermesser oder wahlweise einen Baseballschläger unters Kopfkissen gelegt. Ich habe nicht mal in allen Räumen vorher geguckt, ob sich ein böser Mann da versteckt (weil, mal ehrlich: wenn ihr unter euer Bett guckt und da sitzt dann tatsächlich mal einer - was zu Hölle macht ihr dann?). Es ist doch irgendwie schon beruhigend zu wissen, dass noch andere Leute im Haus wohnen. Praktischerweise ist die Mama mit Kindern über mir auch mein ganz persönlicher Wecker (jetzt, wo ich den Papa nicht mehr habe), denn jeden Morgen pünktlich um halb sieben hört es sich über mir an, als würde eine Großfamilie Koffer voller Backsteine durch den Raum rollen. Ich vermute, dass es sich dabei um ein Bettsofa handelt, das eingefahren wird. Das ist wirklich praktisch, denn immer wenn das Sofa rollt weiß ich, dass es jetzt Zeit ist mit dem Snoozen aufzuhören. Ich hoffe nur, dass die entsprechende Person nicht Samstags arbeitet.

Ein bisschen kam ich mir ja schon vor wie im Hotel. Alles noch ein bisschen fremd und anders, aber es war wirklich toll. Ganz viele Leute hatten mir auf Twitter schöne Träume gewünscht, denn sie meinten, dass das dann wahr wird. Das hoffe ich allerdings nicht, denn ich habe geträumt, dass dauernd irgendwas kaputt ging und es überall total dreckig war und ich gar nicht mehr hinterherkam mit dem Putzen. Wehe, das wird wahr! Ich habe mir heute übrigens überlegt, ob ich einfach weder ein Klingel- noch ein Briefkastenschild anbringen werde. So kann mir einfach niemals jemand Rechnungen zustellen und ich werde reich. Ein brillianter Plan, oder?

Mein Schlafzimmer ist schon bewohnt // Meine Ladies auf der Couch (meine Leni hat den Snapshot nicht mitbekommen und war noch am labern). Seht ihr, wie sie vorbildlich eine Decke druntergelegt haben? ♥

Heute waren übrigens auch ein paar meiner Mädels da und haben das erste Mal mein Eigenheim begutachtet. Ich bin die Vorletzte, die das Nest verlassen hat. Wahrscheinlich haben die drei Damen den Braten gerochen, der da mit (Wieder-)Einrichtung des Kleiderzimmers im Ofen schmorte, dann während ich hier und da ein bisschen aussortiert habe, ging neben mir die Kleider-Anprobier-Party los und alle Mädels verließen mich drei Stunden später wieder mit Shoppingausbeute aus dem Löwenherz'schen Kleiderschrank. Aber auch ich habe Goodies bekommen - neben einer Flasche Sekt (ihr wisst ja, der liebe Singlehaushalt) habe ich noch eine leckere Packung Tee bekommen, damit ich damit gemütlich auf meiner Couch flacken kann (Liebe Nati, ich hoffe, dass der Tee farblos ist. Du weißt ja. Die Couch.) und zwar direkt neben dem süßen Home Sweet Home-Dekor von meiner Leni.

Alle Mädels sind völlig fasziniert, dass ich keinen Fernseher besitze. Wer mich kennt der weiß, dass ich zwar ein Serienjunkie bin, aber die gucke ich eben alle nur als "feste Serie" auf DVD und nie über Fernsehen. Deutsche Serien finde ich ganz schrecklich schlecht geschauspielert, von den meisten deutschen TV-Shows mal ganz abgesehen. Ich hatte die letzten 10 Jahre keinen eigenen Fernseher und bin auch sowieso nicht so der "einfach mal nen Film"-Gucker. Daher ist es jetzt etwas seltsam in meinem Wohnzimmer, weil ich eine komplette Wand einfach gar nichts stehen habe. So eine Wohnwand-Art ist ja immer irgendwie um einen Fernseher rumgebaut und wenn man keinen hat, sieht das komisch aus. Wenn ich irgendwann mal Geld im Überschuss haben sollte (hahaha), kaufe ich mir einen, nur damit ich meine DVDs dann in größer gucken kann. Dann sieht die Wand vielleicht nicht mehr ganz so verloren aus. Ich stoppe dann mal die Zeit, bis jemand was mit "First World Problems" kommentiert.

Mittwoch, 11.12.2013
Liebes Tagebuch,

ICH RASTE AUS! Es war ja klar, dass nicht alles einfach so wunderbar glatt laufen würde, aber dass es an sowas saumäßig Beschissenem hängen würde, damit hatte ich echt nicht gerechnet. Ich hatte ja vor rund vier Wochen meine Küche bei IKEA geplant und bestellt. Und übrigens auch schon komplett bezahlt - das Unternehmen hat also gerade schön vier Wochen Zeit gehabt mit meinem Geld zu wirtschaften und Zinsen zu bekommen, bevor meine Küche ausgeliefert wird. Oder besser: werden sollte. Zum Bestellzeitpunkt war meine Küche komplett vollständig an Lager und so konnten wir einen Montagetermin für den 12.12. ausmachen, was ja MORGEN wäre. HEUTE ruft mich das Montageteam an und meinte Ja, gutes Löwenherz, wir würden dir ja gerne deine Küche aufbauen, aber IKEA hat uns nichts geliefert.
Wisst ihr, für was an dieser Stelle wieder Zeit ist? Richtig. Der Lemur. Geschockt starrt er umher und schreit WHAT. Der Montageservice konnte mir auch nicht sagen, woran es liegt - er hatte eben einfach nur keine Ware bekommen. Es hat also nicht mal IKEA selbst bei mir Bescheid gesagt, dass was fehlt.

Keine Küche, aber bestens ausgestattet // mein Herz geht auf: meine Küchen-"Appliances" passen perfekt zu meinem Kühlschrank ♥

Wer mich jetzt in solchen plötzlichen Stress-Situationen kennt, der weiß, was passiert. Vor lauter Schock und Wut und Wohin damit? habe ich erstmal angefangen zu heulen, als mich meine Schwester bei der Arbeit anrief und mir das mitteilte. Mein Chef und Kollege waren etwas hilflos. Nachmittags und nach tausend Minuten Hin und Her, endlosen Telefonaten und Schlange stehen beim Kundenservice in der Filiale führt kein Weg dran vorbei: meine Küche wird erst Anfang Januar aufgebaut. Ich hatte kurzzeitig überlegt, ein bisschen Melodramatik auszupacken und schluchzend zu schreien Was soll ich jetzt meinen dreijährigen Zwillingen erzählen, warum es kein Weihnachtsessen gibt und warum wir keine Plätzchen backen können?. entschied mich dann aber doch dagegen. Fakt ist: wie das gelaufen ist (ich will nicht weiter ausholen mit meinem verpassten Sonderurlaub und, und, und...), ist unglaublich dreist. Und entsprechend habe ich auch gebrüllt. Die arme Dame am Schalter. Aber immerhin werde ich jetzt angemessen entschädigt (hoffe ich. Das Ding ist noch nicht durch).

Freitag, 13.12.2013
Liebes Tagebuch,

nachdem mein Schlafzimmer schon sehr bewohnbar aussieht, kommt auch langsam ein bisschen Leben ins Wohnzimmer. Denn mein toller Teppich ist eingetroffen. Es ist kein geringerer als ein wunderbares Modell von Safavieh, dass ich mir einfach gönnen musste, als es bei Westwing im Sale war. Ich muss ja mal wirklich sagen, dass Westwing sich in den letzten Tagen zu meinem absoluten Favorit entpuppt hat. Man kann megatolle Deals machen, ich habe tolle Designstücke ergattert und irgendwie scheint Westwing genau zu wissen, was mir noch so alles fehlt. Denn ich überlegte, wo ich mir mal Messer herholen könnte - Zack, war ein toller Messerblock in einer Aktion. Wasserkocher mit manuell einstellbarer Temperatur für die neue Wärmflaschen-Liebhaberin? Check. Lena überlegt, ob sie Töpfe von der Mama abzwackt oder ob sie doch lieber neue kauft - da kommt der WMF-Sale und das Löwenherz schnappt sich ein Topfset. Wirklich, es ist unglaublich. Auf der einen Seite ist es genial, denn so habe ich relativ schnell alles gefunden, was mein Haushaltsherz begehert, aber ehrlich gesagt macht es mich auch arm, weil Westwing zwar super Deals anbietet, aber eben preislich auch kein IKEA ist. Dafür habe ich zu hundert Prozent Sachen, die mir gefallen und die ich mir nicht zur Überbrückung gekauft habe.

Close-Up von Couch, Teppich & Kissen // Der Teppich muss noch ein bisschen unter die Couch rutschen.

Aber zurück zum Teppich - auf Instagram wurde er geliebt. Er bildet ein perfektes Bild zusammen mit Couch und Kissen, wäre da nur nicht die Größe. Wie sagen wir das denn? Naja, also das Teil ist GIGANTISCH! Ich meine, ich wusste ja die Maße und wusste sie auch etwa im Vergleich zur Couch, aber Vorstellung im Kopf (Das passt schon!) und Realität (Oh Gott!) weichen ja leider ab und an mal ein bisschen voneinander ab. Als ich ihn ausgepackt habe, musste ich erstmal ausrollen. Und rollen. Und rollen. Und rollen. Nunja. Ein bisschen muss der Teppich jetzt also einfach noch unter der Couch verschwinden, dann bin ich glücklich.

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